Das Kauen an den Fingernägeln beginnt meistens im Kindesalter und endet in vielen Fällen in der Pubertät wieder. Die Gründe können sehr unterschiedlich sein: Langeweile, Neugierde, Stress oder Gewohnheit. Oft ist es eine Methode zum Abbau von inneren Spannungen. Wenn das Nägelkauen eher selten und vor allem in stressigen Situationen vorkommt, sollten die Eltern besser darauf verzichten, mit dem Kind zu schimpfen und es zu unterbinden. Dies kann den Stress und somit das Nägelkauen im schlimmsten Fall sogar noch verstärken. Wenn das Kauen allerdings häufig vorkommt und die Fingernägel sogar blutig oder entzündet sind, dann dürfen Sie durchaus einschreiten. Als ersten Schritt sollten Sie die Ursache dafür ergründen. Da das Kind oft selber nicht weiss, warum es das tut, können Sie beobachten, in welchen Situationen es an den Nägeln kaut. Suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Kind.
Meist hilft schon die Erkenntnis des Problems. Daneben gibt es auch traditionelle Therapieformen. So etwa das Auftragen einer übel schmeckenden Tinktur auf die Nägel. Handschuhe tragen ist zwar nicht in jeder Situation möglich, kann aber auch helfen, das Nägelkauen zu reduzieren. Bei Mädchen hilft es häufig, die Nägel zu lackieren und zu pflegen, wie die Grossen. Weiter können Sie den Fingern Ihrer Kinder auch etwas zu tun geben – eine Murmel oder sonst etwas in den Händen kann vom Drang des Kauens ablenken. Falls das Kind oft aus Langeweile kaut, beispielsweise beim Fernsehen, geben Sie ihm eine Karotte oder Ähnliches in die Hand, woran es herumknabbern kann. Verabreden Sie mit Ihrem Kind einen (immer länger werdenden) Zeitraum, in welchem es versucht, nicht zu kauen. Wenn es das geschafft hat, gibt es eine zuvor vereinbarte, kleine Belohnung.
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