Was hilft bei Extrasystolen?

Herzstolpern ist das häufigste Symptom bei Extrasystolen. Hierunter versteht man Herzschläge, die unabhängig vom normalen Herzrhythmus auftreten. Somit gehören Extrasystolen zu den so genannten aktiven heterotopen Reizbildungsstörungen. Betroffene Patienten spüren Sie als Stolpern. Je nach Entstehungsort im Herzen unterscheidet man supraventrikuläre Extrasystolen (SVES), also Extrasystolen die in der Vorkammer entstehen, von ventrikulären Extrasystolen (VES), die in einer der Herzkammern entstehen. Extrasystolen treten auch beim Herzgesunden auf und haben häufig keinen Krankheitswert (insbesondere bei Jugendlichen). Auslösende Faktoren können aber besondere Belastungssituation sein (über Erregung, Übermüdung Drogen-oder Alkohol Exzesse oder übermäßiger Konsum anderer Genussmittel (Koffein, Nikotin). Auch bei Schilddrüsen Erkrankungen treten gehäuft Extrasystolen auf.

Ein gehäuftes Auftreten von Extraschlägen kann aber auch ein Warnhinweis für eine Herzerkrankung sein. So treten bei der koronaren Herzerkrankung, bei der Herzmuskelentzündung (Myokarditis) oder den sogenannten Kardiomyopathien vermehrt Extrasystolen auf. Ob dies harmlos ist oder Krankheitswert hat kann der behandelnde Arzt häufig schon in einem einfachen EKG erkennen. Im Rahmen der 24 h Langzeit-EKG (Holter-EKG) Registrierung kann die Häufung und Art der Extrasystole die genauer charakterisiert werden. Aus dem EKG kann meist auch der Ursprungsort der Extrasystole abgelesen werden.

Kommt das Herzstolpern in Verbindung mit einem bestimmten Medikament vor, so gilt es hier zu prüfen, ob ein anderes Medikament getestet oder auf die Medikamenteneinnahme komplett verzichtet werden kann. Liegt eine Erkrankung vor, die nicht direkt das Herz betrifft, zum Beispiel eine Schilddrüsenüberfunktion, so sollte zuerst die Grunderkrankung behandelt werden. Patienten, die unter Herzstolpern leiden, sowohl gesund als auch krank, wird empfohlen, für ein ruhiges, stressarmes Leben mit ausreichend Schlaf zu sorgen. Hier bieten sich zum Beispiel verschiedene Entspannungsübungen, autogenes Training, Tai Chi und eine konsequente Schlafhygiene an, um dem Risiko von Herzrhythmusstörungen entgegen zu wirken.

Bei harmlosem Herzstolpern ist normalerweise keine Behandlung erforderlich. Wer dennoch etwas unternehmen möchte, z. B. weil das Herzstolpern sehr unangenehm ist, kann auf das Mineral Kalium zurückgreifen – entweder täglich oder bei Bedarf, was bei vielen Menschen gut gegen Herzstolpern hilft. Grundsätzlich kann auch ein niedrig dosierter Betablocker hilfreich sein, insbesondere wenn die Beschwerden stressabhängig auftreten. Allerdings sollte eine solche medikamentöse Therapie genauso wie eine zusätzliche Kalium-Einnahme nie auf eigene Faust erfolgen, sondern immer nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt.
Fazit: Herzstolpern ist normalerweise harmlos, wenn es nicht länger anhält und dabei außerdem keine Beschwerden wie Schwindel, Atemnot oder andere bedeutsame Symptome auftreten und keine Herzerkrankung vorliegt.



Verwandte Artikel

Erfahrungsbericht Extrasystolen Herzneurose Cardiophobie Was hilft bei Herzneurose? Zehn goldene Regeln für ein gesundes Herz Bypassoperation Was hilft bei Herzbeutelentzündung? Kurzatmigkeit Was hilft bei Cardiophobie? Was hilft bei Herzstolpern?


Die Informationen wurden von Fachjournalisten und ärztlichen Experten recherchiert und für Sie aufbereitet. Diese Information kann keine ärztliche Beratung, Diagnostik oder Therapie ersetzen. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht. Lesen Sie dazu die Nutzungsbedingungen.