Alkoholentwöhnung

Die Alkoholentwöhnung ist nicht nur die körperliche, sondern vor allem auch die geistige Distanz vom Alkohol. In einem ersten Schritt erfolgt bei Alkoholabhängigen der körperliche Entzug. Da meist mit starken Entzugserscheinungen zu rechnen ist, sollte der Entzug ärztlich überwacht werden. Zu den körperlichen Alkoholentzugssymptomen gehören unter anderem starkes Schwitzen, Zittern, Blutdruckveränderungen (meist Blutdruckanstieg) und Pulsanstieg. Es können auch Krampfanfälle auftreten. Die psychischen Symptome des Entzuges können individuell sehr unterschiedlich sein und bis hin zu einem Delir (Verwirrtheitsbild) reichen. Typische psychische Entzugssymptome sind unter anderem Nervosität, Reizbarkeit, Schlafprobleme, innere Unruhe und starkes Verlangen nach Alkohol. Der ärztlich begleitete Entzug kann stationär oder ambulant erfolgen. Im zweiten Schritt erfolgt die Entwöhnung, bei der erlernt wird, das Leben wieder ohne Alkohol zu leben. Dazu gibt es ebenfalls ambulante und stationäre Therapieangebote.

Im Idealfall schliesst sich die Entwöhnungstherapie direkt an die Entgiftung an. Ambulante Therapien dauern in der Regel zwischen 12 und 18 Monaten. Dabei finden einmal oder mehrmals wöchentlich therapeutische Gruppen- oder Einzelgespräche statt. Das gewohnte Leben kann während dieser Zeit weitergeführt werden. Sind die Lebensumstände eher instabil und fällt es in der gewohnten Umgebung schwer nüchtern zu bleiben, empfiehlt sich eine stationäre Therapie. Spezialisierte Fachkliniken bieten einen geschützten Rahmen, in dem sich Alkoholabhängige ganz auf die Überwindung ihrer Krankheit konzentrieren können. Im Mittelpunkt der Behandlung stehen auch hier therapeutische Einzel- und Gruppengespräche. Kurzzeittherapien dauern 6-8 Wochen, Langzeittherapien 12-16 Wochen. Verschiedene Alkoholentwöhnungsmittel können die Entwöhnung unterstützen. Nach der Entwöhnung folgt die Nachsorge. Diese ist wichtig, um die Erfolge zu festigen und ein dauerhaft alkoholfreies Leben zu führen. Denn es besteht besonders in den ersten Monaten die Gefahr eines Rückfalls. Selbsthilfegruppen sind zur Aufrechterhaltung empfehlenswert.



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