Erfahrungsbericht Herzrhythmusstörungen

Thilde P. aus Sachsen: «Letzten Monat wurde ich mit Herzrasen, Übelkeit und Schwindel mit dem Krankenwagen in die Notaufnahme der Inneren Medizin gefahren. Ich war zu Fuss auf dem Weg zur Arbeit, als es mir plötzlich schwindelig wurde und mein Herz zu rasen begann. Ich bin dann wieder zurück nach Hause gegangen und habe mich hingesetzt. Es wurde aber nicht besser und meine Tochter holte einen Arzt. Im Krankenhaus wurde ich nach zwei Stunden wieder nach Hause geschickt. Man hatte nur eine Blutabnahme, ein Kurz-EKG und eine Blutmessung gemacht. Mein Blut war in Ordnung, aber mir würde Kalium fehlen. Die Ärzte meinten, dass ich zu meinem Hausarzt soll und der soll mich zu einem Kardiologen überweisen, damit ein Langzeit-EKG gemacht werden könne und allenfalls eine Ultraschalluntersuchung. Die Nacht darauf konnte ich kaum schlafen. Glücklicherweise konnte ich gleich am darauffolgenden Morgen zu meinem Hausarzt. Der meinte, das sei nicht so schlimm und es gäbe viele Leute mit Herzrhythmusstörungen. Ich kriegte dann Kalium, Schmerztabletten (gegen meine Kopfschmerzen) und ein Beruhigungsmittel, damit ich besser schlafen könne. Seither ist nichts mehr vorgefallen und der Termin beim Kardiologen eine Woche später zeigte durch das Langzeit-EKG, dass ich wirklich Herzrhythmusstörungen habe. Ausserdem würde (sichtbar dank des Ultraschalls) eine Herzklappe nicht richtig schliessen und deshalb ab und zu etwas zu viel Blut ins Herz gelangen. Aber das sei nichts Beunruhigendes. Trotzdem muss ich jetzt alle Jahre nachsehen, ob noch alles in Ordnung ist. Damit alles für mich nicht so unangenehm sei, habe ich eine Zeit lang Betablocker bekommen.»

Roland aus Zürich: «Ich leide auch unter Extrasystolen und habe mehrfach die Erfahrung gemacht, dass das Stolpern in Stress- oder Angstsituationen auftritt oder schlimmer wird. Mein Stolpern tritt manchmal von einem Moment auf den anderen auf. Einige Male blieb es über einen längeren Zeitraum und einige Male war es auch am nächsten Tag unerklärlicherweise wieder weg. Ich bekam bislang keine organischen Ursachen attestiert und das nach Besuchen bei meinem Hausarzt und einem Kardiologen samt Belastungs- und 24 h EKG. Für mich gesprochen, hat die psychische Verfassung einen sehr großen Einfluss auf das Herz. Ich leide unter depressiven Episoden, welche sehr häufig Extrasystolen verursachen oder verschlimmern. Dazu kommt beruflicher Stress und Druck. In Phasen völliger Erholung, geistig wie körperlich, habe ich quasi kein Stolpern. Ein Kampf gegen Herzstolpern ist in meinem Falle ein Kampf gegen die Angst und Depressionen. Da das eine das andere häufig schlimmer macht, gelangt man schnell in einen Teufelskreis, dem man schwer entfliehen kann. Auch bei mir stellt sich Linderung ein, wenn ich es schaffe meine Gedanken an Extrasystolen zu lösen und auf eine andere Sache zu richten. Das ist schwer, aber es gibt mir Hoffnung.»

Petra aus Linz: «Hallo liebe Mitleidenden, ich bin 39 Jahre alt und seit 2 Jahren beschwerdefrei. Davor hatte ich ca. 10 Jahre lang bis zu 1.000 ES am Tag, besonders in Ruhezuständen. Vor 2 Jahren hatte ich eine Zahn-OP und musste hierzu 10 Tage lang ein Antibiotikum nehmen, das zufällig auch gegen Entzündungen der Magenschleimhaut wirkte. Bereits am zweiten Tag der Einnahme verschwanden die ES spurlos und seitdem dauerhaft. Mein Arzt glaubt, der durch eine Entzündung vergrößerte Magen könnte Druck Richtung Herz ausgeübt haben. Dies nur als Tipp, vielleicht hilft es ja jemandem.»

Mirjam B. aus München: «Ich habe auch Extrasystolen, weil ich das Antidepressivum Venlafaxin nicht vertrage und dazu noch Entzugserscheinungen beim Ausschleichen. Abends, wenn das meiste von dem Venla verstoffwechselt ist, kommen die manchmal. Ich merke das immer an einem komischen Gefühl ganz unten vom Hals und dann merke ich, wie das Herz klopft, dann aussetzt und dann mit einem kräftigen Schlag weiter macht. Manchmal habe ich das mehrmals pro Minute, aber eher selten. Meisten merke ich das, wenn ich im Bett liege. Ich habe das aber auch schon beim Auto fahren, beim Reiten und beim Gehen und Stehen gemerkt. Ich habe aber kein EKG schreiben lassen. Ich weiß ja, daß ich an sich herzgesund bin und daß eben von dem Venlafaxin und dem Ausschleichen kommt.»

Heinz aus Sursee: «Ich habe immer mal wieder einzelne Extrasystolen. Beim Kardiologen wurde alles abgecheckt, laut Befund ist mit meinem Herzen alles in Ordnung, außer dass es immer mal wieder zu schnell schlägt und Extrasystolen da sind. Manchmal spüre ich sie nur ganz leicht, dann hopst es bis zum Hals, dass man denkt, es will oben heraus, manchmal fühlt es sich an wie ein Aussetzer, und manchmal auch, als bekommt mein Herz einen kleinen elektrischen Schlag. Manchmal stören mich die Extrasystolen überhaupt nicht, und manchmal machen sie mir, besonders wenn ich sie heftig spüre, totale Angst, so dass ich mich hinterher erstmal 10 Minuten unwohl fühle und richtig aufgeregt bin. Zudem habe ich jetzt, seitdem das Wetter so schwülwarm geworden ist, wieder öfter Herzklopfen (kein Herzrasen) vor dem Einschlafen, d.h. mein Puls schlägt entweder normal oder ist leicht erhöht, aber ich merke jeden Schlag von Kopf bis Fuss. Das ist unangenehm, und einschlafen kann ich dann erst mal auch nicht.»

Angela aus Österreich: «Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass ich bei einem Langzeit-EKG so um die 350 Extrasystolen hatte. Das hat mir jedenfalls mein Hausarzt gesagt. Ich selbst habe an diesem Tag nur so um die 10 Stück selbst bemerkt und mich sehr gewundert das es so viele mehr waren. Ich kann mir das nur so erklären, dass man eben nicht alles mitbekommt, was im Körper vor sich geht. Ich kann mir auch denken, dass manchmal die anderen Organe auch nicht so hundertprozentig funktionieren und wir gar nichts davon mitbekommen. So versuche ich es mir zu erklären, warum man manche Dinge merkt und andere wieder nicht. Das war eben nicht medizinisch korrekt, denn ich bin Laie, aber so stelle ich es mir vor.»

Lorenz aus Bern: «Meine Extrasystolen habe ich schon über 30 Jahre. Mal etwas heftiger, bis zu 180 in der Stunde, mal viel weniger bis gar nicht. Mittlerweile bin ich fast 60 Jahre alt und seit rund vier Wochen ist es wieder besonders schlimm. Alle paar Sekunden einen leichten Zucker in der Brust, Aussetzer und normal weiter. Ich habe kein Herzrasen oder sonst irgendetwas danach, weil ich es schon kenne. Also keine Panik, Extrasystolen sind meistens ungefährlich.»

Patrizia aus Stans: «Ich hatte viele Jahre schlimmes Herzstolpern, hatte alle Untersuchungen durch und immer wieder bestätigt bekommen, mein Stolpern sei ungefährlich. Manchmal glaubte ich, es nicht mehr aushalten zu können und daran zu sterben. Ich lernte damit zu leben. Die Angst ist dabei das Schlimmste. Ich habe dann einen Neurologen aufgesucht und zudem Yoga gemacht, bei dem ich das richtige Atmen gelernt habe. Ich gehe immer noch regelmäßig zum Psychologen, was sehr hilfreich ist. Beim Stolpern habe ich dann immer gleich Baldrian genommen. Das ist ein super gutes Mittel. Jetzt habe ich dieses Stolpern nur noch selten. Man darf sich nicht so hinein steigern. Die Psyche und der Stress, den man sich selber macht, spielt dabei eine große Rolle. Nicht die Hoffnung aufgeben, sagt Euch einfach, das Stolpern gehört dazu. Wenn man dem keine Aufmerksamkeit mehr schenkt, ist es irgendwann nicht mehr wichtig und geht weg. Diese Erfahrung habe ich gemacht.»

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