Erfahrungsbericht Kinderwunsch

Ariane F. aus Emmen: «Als mein Mann und ich beschlossen ein Baby zu bekommen, waren wir beide Anfang 30. Also setzte ich dann die Pille ab und wir waren uns bewusst, dass es einige Monate dauern kann, bis ich schwanger würde. Vor allem auch, weil ich etwa 8 Jahre lang mit der Antibabypille verhütete. Zwei Jahre lang tat sich nichts, jeden Monat eine erneute Enttäuschung, wenn die Monatsblutung einsetzte. Ich lebte eigentlich schon damals sehr gesund. Ich rauchte nicht, trank nur selten Alkohol, ass gesund und machte zwei- bis dreimal die Woche Sport. Auch mein Mann hatte einen gesunden Lebensstil, weshalb wir eigentlich nicht damit rechneten, so lange warten zu müssen. Trotz des ausbleibenden Erfolgs versuchten wir, uns nicht unter Druck zu setzen und uns ein Ziel zu setzen, dass wir mit 35 ein Kind haben wollten. Auch meine Freundinnen machten mir Mut. Doch ich musste weiter warten. Um mich ein wenig abzulenken, begann ich mit einer Weiterbildung, welche ich erfolgreich abschloss. Dieselben Freundinnen bekamen in dieser Zeit selber Kinder. Irgendwann war ich dann 35 und noch immer nicht schwanger. Langsam beschäftigte mich die ganze Sache sehr stark und ich war oft sehr traurig. Es war eine sehr schwere Zeit, denn alle unsere Freunde bekamen Kinder und waren so glücklich und uns blieb nichts anderes übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Überall wo ich hinsah, sah ich nur noch Kinderwägen, Babys und glückliche Mütter. Ich fing sogar an, mich von schwangeren Freundinnen oder denjenigen mit Kindern zurückzuziehen. Es war manchmal einfach zu viel, um es zu ertragen. Zweimal schon hatte ich ohne Erfolg den Frauenarzt gewechselt. Auch meine Ehe litt unter den Problemen. Wir waren beide angespannt und schnell genervt. Der Sex war quasi nur noch Mittel zum Zweck und ausser in den Tagen um den Eisprung hatten wir kaum noch welchen. Die Ehe begann in der Folge zu wackeln und mein Mann betrog mich. Trotz allem rauften wir uns wieder zusammen und ich wechselte nochmals den Frauenarzt. Nach zig Untersuchen stand das Ergebnis dann endlich fest, dass ich niemals auf natürlichem Wege hätte schwanger werden können, da mein Gebärmutterschleim die Spermien meines Mannes abtötete. Es war wie ein Schlag ins Gesicht: All die Jahre so viel Geld für nichts aus dem Fenster geworfen und umsonst gewartet!! Wogegen ich mich immer sträubte war nun der letzte Ausweg: In Vitro Fertilisation. Doch die drei Versuche brachten keinen Erfolg. Wieder viel Geld für nichts. Nun haben mein Partner und ich uns zu einer Eizellspende entschlossen. Der erste Versuch steht an. Trotz allem habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben.»

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